Macht mit beim Kataster fehlender Bäume!
Liebhaber der Eschenallee an der Kniprodestraße – durch Fällung einer Baumreihe Ende Februar zerstört – lud Pro Kiez zu einem Rückblick auf das vielfältige, letztlich
Liebhaber der Eschenallee an der Kniprodestraße – durch Fällung einer Baumreihe Ende Februar zerstört – lud Pro Kiez zu einem Rückblick auf das vielfältige, letztlich
Der Bezirk Pankow hat am 27. Februar die Axt rausgeholt und die straßenseitige Reihe der Eschenallee an der Werneuchener Wiese mit 24 Bäumen fällen lassen.
Liebe Mitglieder, Nachbarn, Freunde und Interessierte, die Baumfällungen sind bis einschließlich, Montag, 26. Februar, ausgesetzt Genießt am Wochenende unsere wunderbare Baumallee, vermutlich bleiben ihr nur
Am 9. Juni wurde der Lenné-Meyer-Garten am Rande des Volksparks Friedrichshain durch Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki eröffnet.
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Zu unserer großen Freude sind die Bauarbeiten vor Ort inzwischen fast abgeschlossen. Im Mai soll die feierliche Eröffnung des neuen Lernortes stattfinden.
Zunächst waren Erdarbeiten nötig, um dem Gelände erneut die Grundform eines langgestreckten Ovals zu geben. Im Laufe des Jahres 2021 folgten dann die weiteren landschafts- und gartenbaulichen Arbeiten, wie das Anlegen der Wege, der Wiesenflächen und des zentralen Schmuckbeetes. Nun sind auch die Bepflanzung sowie die Ausstattung mit Bänken und Müllbehältern abgeschlossen.
Parallel dazu bereiten wir gegenwärtig vier Ausstellungstafeln und eine digitale Führung durch den Volkspark Friedrichshain vor. Darin soll über Leben und Wirken von Lenné und Meyer informiert werden und wie diese den Volksparkgedanken im Allgemeinen und den Volkspark Friedrichshain im Besonderen geprägt haben. Später soll ein Sitz-Rondell den Lenné-Meyer-Lernort in der Grünanlage ergänzen, für den der Finanzrahmen bisher nicht ausreichte.
Wir, drei Vereinsmitglieder und der ehemalige Gartenamtsleiter für Prenzlauer Berg, engagieren uns seit 2017 gemeinsam dafür, einen stark vernachlässigten Gedenkort mit Grünanlage auf der Werneuchener Wiese wieder zu beleben. Ursprünglich sollte dieser die beiden bedeutenden Berliner Garten- und Landschaftsplaner Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer ehren. Er wurde in Form eines Hippodroms angelegt, in das für jeden der beiden Persönlichkeiten je ein Gedenkstein und eine Eiche gesetzt wurden. Er befindet sich entlang der Virchowstraße zwischen Kniprode- und Margarete-Sommer-Straße.
Wir wollen, dass dieser Ort, der seit 1995 und 1997 eher die Berliner Grünverbände ehrte, als die beiden wichtigen Gestalter von Berlins öffentlichem Grün, zu einem würdigen Gedenk- und Lernort mit Aufenthaltsqualität für die Anwohner wird. Dafür haben wir viele Ideen beigesteuert, die auch Bestandteil der konkreten Planung wurden. Sie wären jedoch nur auf dem Papier geblieben, wenn nicht durch das Engagement unseres Wahlkreisabgeordneten Tino Schopf (SPD) auch 400 000 Euro an Landesmitteln für die Umsetzung bereit stünden.
Die Anlage ist auch als Aufforderung an Bürger und Verwaltung gedacht, städtisches Grün zu erhalten und zu pflegen, gemäß dem Wahlspruch Lennés: „Nichts gedeiht ohne Pflege, und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert.“
Zwei Jubiläen, die im Zusammenhang mit Peter Joseph Lennés und Gustav Meyers Wirken standen, schufen den ursprünglichen Gedenkort. Die Wahl fiel auf das kleine Areal neben dem Volkspark Friedrichshain, den die beiden Garten-Koryphäen so stark geprägt hatten.
1995 wurden dort für Gustav Meyer eine Eiche gepflanzt und ein würfelförmiger Gedenkstein gesetzt: 125 Jahre zuvor, also 1870, war ein Vorläufer des Berliner Gartenbauamtes gegründet worden – Meyer übernahm deren Leitung als ‚Städtischer Gartendirector‘.
Die Ehrung für Peter Joseph Lenné mit einer zweiten Eiche und einem weiteren Gedenkstein erfolgte zwei Jahre später. Damit wurde die Gründung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 – 175 Jahre zuvor – gewürdigt, deren Mitbegründer Lenné war.
Eichen und Würfel wurden eingebettet in ein tiefergelegtes, langgestrecktes Oval – eine Form, die Meyer auch im Volkspark verwendete, orientiert an der Form eines Hippodroms – von zwei halbrunden Buchenhecken flankiert. Wege wurden nicht angelegt und keine Bänke aufgestellt, es entstand somit kein einladender Ort. Durch mangelnde Pflege verfiel die Anlage zusehends, der beiden Parkgestalter unwürdig.
Seit Anfang 2017 hatten sich Initiatoren der Gärtnerinitive Arnswalder Platz und Urban Gardening Interessierte aus Friedrichshain beim Bezirk um eine sinnvolle öffentliche Nutzung der ungestalteten Werneuchener Wiese, auch unter Einbindung der dortigen Beachvolleyballer, eingesetzt. Der Wahlkreisabgeordnete Tino Schopf lud alle Interessierten zum Gespräch ein. Daraus entstand ein gemeinsamer Projektvorschlag: Werneuchener Bürgerwiese‘ (Drs.VIII-0272), dessen wichtiger Baustein auch die Erhaltung des Lenne´-Meyer-Gedenkortes wurde.
Eine seit 2018 zusätzlich auf der Werneuchener Wiese geplante temporäre „Schuldrehscheibe“ hat alle bisherigen grünen Pläne – ausgenommen den Lenne´-Meyer-Gedenkort – um diese Zwischennutzung mindestens um zehn Jahre zeitlich verschoben.
Die Lenné-Meyer-Gruppe machte weiter. Kontakte zu den auf den Tafeln ‚verewigten‘ Grünverbänden führten leider nicht zu deren anhaltend interessierter Unterstützung. Nur einzelne Personen, wie Erhard Mahler, der letzte städtische Gartenamtsleiter Berlins, dessen wichtige Funktion 2001 ‚abgeschafft‘ wurde und der jener ehemals von Gustav Meyer entsprach, sowie der einzige Verbandsvertreter Philipp Sattler von der DGGL blieben uns ‚treu‘ und unterstützten uns. Ihnen und auch Professor Jörg-Ulrich Forner von der Beuth-Hochschule, der mit seinen Studierenden auf dem Gelände eine für das Vorhaben wichtige Biotop- und Bodenuntersuchung vornahm, sind wir dankbar verbunden.
Eine von uns gestaltete Open-Air-Ausstellung auf dem Gedenkort-Gelände zum Tag des Offenen Denkmals am 7. September 2019 http://www.arnswalderplatz.de/ausstellung-und-diskussion-zum-tag-des-offenen-denkmals-2019/ sowie eine abendliche Diskussion mit Politik, Verwaltung, Fachleuten und interessierten Bürgern waren weitere wichtige Schritte, um die Idee zu untermauern und um Unterstützung zu werben. Die tatsächliche Bereitstellung von Landesmitteln war dann die ‚Krönung‘ unseres Bemühens.
Der konkrete Planungsprozess – geleitet von Leane Benjamin (Straßen- und Grünflächenamt Pankow) und unter Federführung der Landschaftsarchitektin Brigitte Gehrke – berücksichtigte weitgehend unsere Ideen und weitere Anregungen, die Anwohner in zwei Beteiligungsveranstaltungen des Bezirks vorgebracht hatten.
Petra Wilfert, Joachim Poweleit und Carsten Meyer
Carsten Meyer
arnswalderplatz@hotmail.de
Weitere Mitglieder der Gruppe:
Wolfgang Krause, Petra Wilfert, Joachim Poweleit
Weitere Informationen:
www.arnswalderplatz.de/lenne-meyer-ehrenmal
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