„Mein Herr, was wollen Sie von mir? Ich bin für Sie eine Tote und spreche nicht mehr.“

Das war die konsequente Antwort der Widerstandskämpferin Liselotte (Lilo) Herrmann an den Nazi-Staatsanwalt vor einer Vernehmung durch den sogenannten Volksgerichtshof in Berlin. Am Sonntag, dem 23. Juni 2024, fand deshalb im Bötzow-Kiez eine Gedenkveranstaltung für die von den Nazis ermordete Antifaschistin Liselotte Herrmann statt.

14 Personen aus verschiedenen Kiezen Prenzlauer Bergs gedachten ihrer, die mit knapp 29 Jahren in Berlin-Plötzensee durch das Fallbei am 20. Juni 1938 ermordet wurde.

Geboren wurde „Lilo“ in Friedrichshain, zog aber später zu ihren Eltern nach Stuttgart, wo sie dann am 7. Dezember 1935 wegen Landes- und Hochverrat verhaftet wurde.
Heute erinnert eine Straße im Kiez an die mutige Widerstandskämpferin.

Jutta Harnisch vom VVN-BdA e.V. hielt eine sehr sachkundige, aber auch emotionale Rede zum Leben und Leiden dieser mutigen Frau und jungen Mutter. Sie nahm dabei Bezug auf die damaligen und heutigen politischen Verhältnisse.

Dem Redebeitrag schloss sich eine längere Diskussion der Teilnehmer:innen an, unter anderem auch zum Verbot der AfD und zur Notwendigkeit, sich gegen den erstarkenden Faschismus in Deutschland und in der Welt zu verbünden. Nach Beendigung der Kundgebung wurden gemeinsam Biografien und Blumen an den Straßenschildern angebracht, die den Namen von Liselotte Herrmann tragen.

Blumen für eine mutige Widerstandskämpferin